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Ärger um überraschend dicht gemachte Grenze bei Passau - Corona-Pandemie

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Corona-Pandemie

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Hier Informieren wir Euch weltweit Aktuell über die Corona-Epidemie. || Here we inform you worldwide about the Corona epidemic. || Здесь мы информируем вас по всему миру об эпидемии короны.
  • Erstellt: Mär 10 '20
  • Gruppenadministrator: Marcos
Kasper Team
Kasper Apr 1 '20

Es ist noch einmal alles gutgegangen. Doch was sich dieser Tage am Grenzübergang Mariahilf in Passau abspielte, ist ein Armutszeugnis im Kampf gegen Corona und ein Alarmzeichen dafür, dass die Abschottungsmaßnahmen nicht auf die Spitze getrieben werden dürfen.


Den Grenzübergang Mariahilf in Passau hat Österreich überraschend dichtgemacht. Ein Notfallmediziner, der zu einem mit gesundheitlichen Problemen kämpfenden Neugeborenen im Krankenhaus Schärding (Oberösterreich) eilen wollte, kam nicht durch. Das Nachbarland kündigte am Dienstag an, den Übergang nun wieder öffnen zu wollen.


Ein Notfallmediziner der Kinderklinik Dritter Orden in Passau sollte zu einem mit gesundheitlichen Problemen kämpfenden Neugeborenen im etwa 20 Kilometer entfernten Krankenhaus jenseits der Grenze in Schärding (Oberösterreich) eilen. Beide Häuser kooperieren. Doch der Notfallmediziner kam am Grenzübergang Mariahilf in Passau – die Strecke ist die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Krankenhäusern – nicht durch, wie es am Dienstag der Chefarzt der Kinderklinik Dritter Orden, Prof. Dr. Matthias Keller, der PNP schilderte. Die Grenze, die in der vergangenen Woche noch passiert werden konnte, war dicht, angeordnet von österreichischer Seite. Und laut der Passauer Bundespolizei noch dazu ohne Absprache.


Der Arzt hätte einen Umweg über einen anderen Übergang fahren müssen – und dabei wertvolle Zeit verloren. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern in Passau und Schärding konnte aber eine Intensivmedizinerin auf österreichischer Seite alarmiert werden, die sich um die Versorgung des Neugeborenen kümmerte. Ihm gehe es gut, betonte Chefarzt Keller.


Offen, geschlossen - und nun doch wieder offen?

Warum Österreich den Grenzübergang überraschend dichtmachte, darauf bekam die PNP am Dienstag keine zufriedenstellende Antwort. Sowohl die Landespolizeidirektion in Linz wie auch der Einsatzstab des Bundesinnenministeriums (BMI) in Wien verwiesen lediglich auf eine vom BMI getroffene Verordnung. Die nun allerdings schon gar nicht mehr gilt. Denn der Übergang Mariahilf werde am Donnerstag 0 Uhr wieder geöffnet, wie ein Sprecher des Einsatzstabs des BMI erklärte.


Militär am Übergang bei Burghausen

Am Grenzüberquerung bei Wanghausen, der von Burghausen (Landkreis Altötting) nach Hochburg-Ach führt, sorgt indes seit wenigen Tagen ein martialischer Anblick für große Augen. Zu den österreichischen Polizisten gesellen sich neuerdings Soldaten des Bundesheeres. In voller Montur unterstützen sie die blaugewandeten Kollegen – mit Fieberthermometern und Sturmgewehren.


Letztere seien nun mal Teil der Standardausrüstung und dienten sowohl der Eigensicherung als auch einer gewissen Abschreckung, sagt Oberstleutnant Gerhard Oberreiter vom Militärkommando Oberösterreich als Erklärung. Wobei die eingesetzten Soldaten nicht für die Grenzkontrollen selbst zuständig seien, sondern vielmehr die dafür verantwortlichen Polizisten unterstützen sollen – mit Hilfe von Körpertemperaturmessungen. So messen die Soldaten mit Infrarot-Geräten, ob Einreisende Fieber haben, die Kontrolle der Ausweise und Einreiseberechtigungen übernehmen die Polizeibeamten.


Soldaten der Militärmusik abgestellt

Im Bereich des Bezirks Braunau sind dafür Soldaten der oberösterreichischen Militärmusik abgestellt. Ihre Einsatzstellen sind die Grenzübergänge Kirchdorf/Braunau sowie Wanghausen/Burghausen. Untergebracht sind die Soldaten direkt vor Ort.


Abseits des ungewohnten Anblicks verlaufen die Grenzkontrollen zwischen Burghausen und den Nachbarn jenseits der Salzach weiterhin weitgehend unproblematisch. Zwar gebe es immer noch vereinzelt Deutsche, die rein zum Tanken rüberfahren wollen und abgewiesen würden, der Großteil der Einreisenden aber wisse, dass vorerst triftige Gründe für eine Erlaubnis vorliegen müssen, hieß es am Dienstag vor Ort.


Österreichische Grenzschutzbeamte und Soldaten des Bundesheeres am Grenzübergang Wanghausen (Kreisverkehr)


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