Die Bayerische Zugspitzbahn stellt den Gästebetrieb auf Deutschlands höchstem Berg ein, die Alpen Plus Skigebiete ebenfalls, und in München steigen die bestätigten Coronavirus-Fälle um 52 auf jetzt 201. Alle Coronavirus-Entwicklungen in Oberbayern.
Alpen Plus-Skigebiete stellen am Montag den Betrieb ein
Am Sonntag (15.05.) ist der letzte Skitag der Saison in den Alpen Plus Skigebieten. Brauneck, Wallberg, Spitzingsee und Sudelfeld
stellen den Betrieb aller Bahnen und Lifte ab Montag vollständig ein.
"Auch wenn wir bedauern, die Saison vorzeitig beenden zu müssen, sehen
wir unsere Entscheidung als notwendige Vorsichtsmaßnahme zur Eindämmung
und Bekämpfung des Coronavirus", erklärt Peter Lorenz, Sprecher der
Alpen Plus Partnergebiete. Eigentlich sollte die Wallbergbahn zu Ostern
wieder ihren Betrieb aufnehmen, im Mai hätten die Bergbahn am Brauneck
und die Taubensteinbahn am Spitzingsee in die Sommersaison gehen sollen.
Wann der Betrieb tatsächlich wieder aufgenommen werden kann, steht zum
aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest, teilte Alpen Plus mit.
Zugspitzbahn stellt Gästebetrieb ein
Die Bayerische Zugspitzbahn stellt den Gästebetrieb auf der
Zugspitze und im Skigebiet Garmisch Classic ab Montag, 16. März ein. Das
bedeutet das vorzeitige Saisonende für die Skigebiete, sowie die
komplette Schließung der Zugspitze, darunter fallen beispielsweise auch
die Seilbahn und die Gletscherbahn. Für Sonntag meldete der Betreiber
eine Limitierung der Besucherzahl. Wie viele am Sonntag genau hoch
dürfen, wolle man spontan entscheiden. Eigentlich hätte die Skisaison im
Skigebiet Garmisch-Classic noch bis nach Ostern bis zum 13.04.2020
laufen sollen. Auch auf die Zugspitze kommt kein Gast mehr - denn auch
die Tiroler Zugspitzbahn stellt ihren Betrieb ein - schon am Sonntag.
Überhaupt gaben die beiden österreichischen Bundesländer Tirol und
Salzburg bekannt, alle Seilbahnen zu schließen.
Wann die Bayerische Zugspitzbahn ihren Betrieb wieder aufnimmt, ist aktuell noch nicht bekannt. Die Schließung dient als Vorsichtsmaßnahme und soll eine weitere Verbreitung des Corona-Virus verhindern. Das benachbarte Tirol wurde am Samstag offiziell zum Risikogebieterklärt. Von der Schließung nicht betroffen ist der öffentliche Nahverkehr zwischen Garmisch-Partenkirchen und Grainau.
Klinikum Großhadern bittet Medizinstudenten um Hilfe
Die Münchner Krankenhäuser bereiten sich auf den Corona-Ernstfall vor. Das Uni-Klinikum Großhadern bittet momentan Medizinstudenten um Unterstützung. Freiwillige können sich melden, um bei Telefondiensten oder der Dokumentation mitzuhelfen. Der Pressesprecher des Uni-Klinikums bestätigt, dass sie aktuell einen Pool an Freiwilligen zusammenstellen. Es gebe viele Studenten, die jetzt in der Krise helfen wollen. Gezwungen werde aber niemand. Zudem sollen Studenten nicht in den Notfalldienst direkt am Patienten.
Während es am Innenstadt Standort des Uni Klinikums bereits eine Station für Covid-19-Patienten gibt, wird in Großhadern alles vorbereitet. Ein Teil der Intensivstation soll für Infizierte freigeräumt werden, zudem wird eine weitere Station vorbereitet, um Corona-Patienten aufzunehmen. Es sei eine rein logistische Vorbereitung, aktuell ohne Hektik, so der Pressesprecher.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG dünnt ihr Transportangebot ab Montag aus. Grund sind laut MVG die Schulschließungen und Schließungen anderer Bildungseinrichtungen wegen des Coronavirus. Bei U-Bahn, Bus und Tram werde nach dem Wochenende im Berufsverkehr auf einzelne Verstärkerfahrten verzichtet. Die MVG schreibt in einer Pressemitteilung, dass es bereits weniger Fahrgäste durch die angekündigten Schließungen gebe. Außerdem hätten viele Unternehmen auf Home-Office umgestellt. Viele Menschen müssten Kinder Zuhause betreuen - das habe auch Auswirkungen auf die Zahl des Personals bei U-Bahn, Tram und Bus. Darüber hinaus sind laut MVG Vorsorgemaßnahmen im Hintergrund getroffen worden, damit der Nahverkehr nicht eingestellt werden muss. So sei die Arbeit der Leitstelle dezentralisiert worden, weil ohne sie kein ÖPNV auf Schienen möglich ist. Durch die Verteilung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf zwei Standorte werde das Risiko reduziert, dass eine Erkrankung zu einer Quarantäne führe und die Leitstelle nicht besetzt werden könne. Laut MVG kann das im Extremfall zu einer Einstellung des Nahverkehrs in München führen.