Datum & Uhrzeit | Okt 9 '20, 20:00 |
Veranstaltung endet | Okt 11 '20, 19:00 |
Ort | Oberbozen, Südtirol |
Erstellt von | Francesco |
Die Veranstaltung wurde wegen CoVid-19 ABGESAGT!
Die längste Tour der Drei Zinnen führt in leichter Kletterei und auf ausgezeichneten Fels zum Gipfel der großen Zinne.
Sextener Dolomiten: Aussichtsreiche Klettertour
"Immer wieder, wenn ich in den Zinnen unterwegs war, schweiften meine Blicke durch die Wände. Ich erkundete die Große Zinne von allen Seiten und hielt Ausschau nach einer brauchbaren Linie, die sowohl von der Felsqualität, als auch von der Schwierigkeit her für mein Vorhaben passend wäre. Dabei hatte es mir besonders der Südpfeiler angetan. Öfters stieg ich ein und kletterte Teile im Alleingang, um zu erkunden, ob er mir das bieten konnte, was ich mir erhoffte, und ich wurde fündig. (...) Über Türme, Platten, Schluchten und Bänder eine schöne und sinnvolle Linie zu ziehen, reizte mich … und das alles noch dazu an der Sonnenseite der Großen Zinne! Wunderbar! Es sollte eine Tour zum Genussklettern werden."
Mehr als 1000 Klettermeter und 47 Seillängen mögen auch für einen routinierten Mehrseillängenkletterer als zu ambitioniert klingen. Tatsächlich sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, denn es gibt vier Gründe warum man es trotzdem wagen sollte: Erstens ist die Route relativ leicht, nur 9 Seillängen beinhalten Stellen im IV. Grad und nur zwei Stellen im V. Grad. Zweitens ist die Route vollständig mit Bohrhaken und zementierte Normalhaken versehen, man verliert also keine Zeit mit Routenfindung, dem Anbringen von mobilen Sicherungen und Standbau. Drittens kann man viele Seillängen zusammenhängen, wodurch man einiges an Zeit sparen kann. Und viertens verläuft die Tour in der zweiten Hälfte mehrmals in unmittelbarer Nähe zum Normalweg, wodurch es ab der 20. Seillänge immer wieder möglich ist abzubrechen. Trotzdem ist diese Tour nicht zu unterschätzen und nur bei ausgezeichneten Wetterverhältnissen zu wagen. Auf der Tour gibt es zwar viele eben Plätze zum biwakieren aber kaum Überhänge oder Höhlen in denen man sich vor Regen oder Gewitter schützen kann. Lediglich auf dem Comici-Band (40. Seillänge sind gute Biwakmöglichkeiten gegeben. An sonnigen Tagen soll auch an Sonnenschutz und genügend Wasser gedacht werden, da man die meiste Zeit der Sonne ausgesetzt ist.
Vor allem in der ersten Hälfte des Südpfeilers besticht die Tour mit überraschend gutem Gestein und den zwei Türmen mit den Abseilern. Im oberen Teil genießt man eine schöne Aussicht zur Kleinen Zinne und den Bergen in nördlicher Richtung. Ab der 20. Seillänge verläuft die Tour parallel zum Normalweg. Im Gegensatz zum Normalweg ist sie jedoch besser abgesichert, landschaftlich interessanter und weniger begangen. Obwohl sie länger ist werden in Zukunft wahrscheinlich viele Seilschaften auf dieser ausweichen.
Bergführer: Franceso Gruber-Hager
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