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Watzmann Ostwand (Daten zur Teilnahme) | Forum

Position: Forum » Dream Boy » Watzmann Ostwand
DreamBoy Team
DreamBoy Aug 19 '20

Natürlich ist der Berchtesgadener Weg durch die Watzmann Ostwand auf die Südspitze (2.712 m) mit einer Bewertung im 3. Schwierigkeitsgrad eine Klettertour, doch der Charakter ist in großen Teilen der Route nicht mit einer typischen Klettertour zu vergleichen. Es überwiegt stundenlanges Klettern im 1. und 2. Grad - immer wieder durch Gehpassagen unterbrochen. Auf Grund der Kletterlänge von tatsächlich rund 3.000 m können, um die Tour in einer vernünftigen Zeit zu schaffen, natürlich nur kurze Abschnitte gesichert werden. So muss der Großteil der Tour seilfrei geklettert werden!


Schwierigkeit: III+ 3a (schwer)

Strecke: 20,3 km

Dauer: 14 Std.

Aufstieg: 2500 hm

Abstieg: 2500 hm


Kondition: Sehr Gut

Erlebnis: Groß

Landschaft: Sehr Schön

Gefahrenpotenzial: Sehr Hoch

Höchster Punkt: Watzmann Südspitze, 2712 m

Tiefster Punkt: St. Bartholomä - Königsee, 613 m


Zustieg: 300 m, 1:00 h

Wandhöhe: 1800 m

Kletterlänge: 3000 m, 7:00 h

Abstieg: 2100 m, 6:00 h

Standplätze: mit Bohrhaken

Zwischensicherung: vereinzelt Bohrhaken, Normalhaken

Seillänge: 1 x 50 m

Anzahl Expressschlingen: 3


Sicherheitshinweise

Leider passieren in dieser Wand sehr viele Unfälle. Der größte Teil davon hat versteigen als grundlegende Ursache. In der gesamten Wand befinden sich Steigspuren, sodass die Verstiegenen es viel zu spät bemerken, dass sie falsch sind. Also wenn man sich nicht ganz sicher ist noch dreimal auf das Topo schauen und in der Wegbeschreibung nachlesen!


Start: St. Bartholomä - Ostwandlager (599 m)
          GMS 47°32'38.1"N 12°58'20.4"E
Ziel: Schönau am Königsee


Wegbeschreibung

Zustieg: Wir gehen von St. Bartholomä auf dem markierten Weg zur Eiskapelle und bleiben südlich (links) vom Bach auf der Moräne bis zur Gedenktafel.


Route: Man steigt auf dem Geröll weiter an und dann links einer markanten Schlucht kommt man in eine Rinne. In der Rinnen ein Stück aufwärts und dann genau schauen wo man an einem schwach erkennbaren Markierungspunkt die Rinne nach rechts auf eine grasige Rampe verlässt. Auf deutlich erkennbaren Steig in Serpentinen weiter aufwärts, wobei man auf einer meist nassen Platte heikel um eine Kante geht. Südlich (rechts) haltend erreicht man das Schuttkar. Hier ist ein guter Punkt sich über die weitere Route einen Überblick zu verschaffen. Man quer fast eben das Schuttkar über den Bach und steigt jenseits kurz durch Felsen (rechts haltend) auf eine bewachsene Anhöhe. Jetzt links weiter auf einem System von plattigen Rampen und Bändern (dazwischen der 1. und 2. Sporn) bis zum Einstieg in die Wasserfallwand (BH auf Podest). In 3 Seillängen erklettert man die Wasserfallwand und nach dieser unbedingt die Abzweigung nach rechts in eine kaminartige Rampe nicht verfehlen! An einem kleinen Sattel verlässt man die steilen Wandabbrüche nach rechts um rel. ausgesetzt über Platten und dann eine Stelle 3 eine Biwakhöhle zu erreichen. Weiter geht es wieder in leichterem Gelände (teils sehr flach rechts haltend) zu einem Altschneefeld unterhalb der Gipfelschlucht (letzte Wasserstelle). Nun nicht in der steinschlaggefährdenten Gipfelschlucht (die Gipfelschlucht hat nichts mit dem Gipfel zu tun) sondern weit rechts auf einem Steig unschwierig bis zu einer Kante. Dieser folgen bis man nicht zu hoch auf einer Rampe wieder in die Nähe der markanten Abbrüche quert. In einer wassergeschliffenen Rinne empor und anschließen den steinschlaggefährdeten Bereich gleich wieder nach rechts verlassen erreicht man die Drabensteinplatte. Weiter wieder fern der Wand (rechts) auf deutlichem Steig aufwärts erreicht man zuletzt über einen Sattel die Biwakschachtel. Nach dieser auf Geröll 70 Meter und dann links in eine brüchige Rinne. In unschwieriger Kletterei nach rechts auf das nächst höhere Band. Hier wieder genau schauen, dass man den Einstieg (Schlaghaken) in die Ausstiegskamine findet. Nun in logischer Wegführung und schöner Kletterei bis auf ein Köpfl (Achtung viele lockere Steine) von wo aus das Schlußwandl gut zu sehen ist. Die Schlüsselstelle empor und über leichtes Gelände erreicht man rechtshaltend den Grat und in wenigen Minuten weiter zur Watzmann Südspitze. Berg Heil!


Abstieg: Für den Abstieg kann man entweder noch die Watzmannüberschreitung dranhängen und klettert über die Mittelspitze und das Hocheck zum Watzmannhaus (3-4 Std.). Weiter erfolgt der Abstieg über Kühroint und kommt so wieder direkt zum Auto am Königsee. Alternativ kann man über die Schönfeldschneid in das Wimbachgrieß und dieses dann hinausgehen bis zur Wimbachbrücke. Auf diesem Weg kommt man schnell in leichteres Gelände und erreicht auf ca. 1.850 m mit dem Goldbründl eine Wasserstelle und unten im Grieß die Wimbachgrießhütte. An der Wimbachbrücke hat man entweder ein 2. Auto abgestellt oder man fährt mit dem Bus (Busplan checken, wann der Letzte fährt!) zurück zum Königsee.

 

Schutzgebiete

Die Tour liegt in folgenden Schutzgebieten:

UNESCO Biosphärenreservat Berchtesgadener Land

Biosphärenreservat Kernzone Berchtesgadener Land

Nationalpark Berchtesgaden

Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Nationalpark Berchtesgaden

Vogelschutzgebiet Nationalpark Berchtesgaden

Wald-Wild-Schongebiet Watzmannkar


In diesen Schutzgebieten gelten folgende Regeln:

Bitte berücksichtigt die lokalen Hinweise zum Schutz der Natur.

Bitte nicht abseits der Wege gehen.Bitte keinen Lärm machen.

Bitte keine Steine oder Mineralien sammeln.

Bitte keine Pilze sammeln.

Bitte keinen Müll liegen lassen.

Bitte keine Tiere füttern.

Bitte nur auf den markierten Flächen zelten.

Bitte kein offenes Feuer machen.

Bitte keine Pflanzen pflücken.

Bitte keine Pflanzen und Tiere aussiedeln.

Bitte keine Hunde frei laufen lassen

Bitte keine Drachen und Modellflugzeuge fliegen lassen.


Ausrüstung

Kletterausrüstung mit 50 m Seil und 3 Exen, gut sitzende und dennoch ausreichend bequeme Approachschuhe dürften für diese Tour der beste Kompromiss sein, Helm versteht sich wie bei jeder Klettertour von selbst!



Zuletzt bearbeitet von DreamBoy Aug 19 '20
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