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Bayern ruft Katastrophenfall aus und stellt zehn Milliarden Euro bereit - Corona-Pandemie

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Corona-Pandemie

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Hier Informieren wir Euch weltweit Aktuell über die Corona-Epidemie. || Here we inform you worldwide about the Corona epidemic. || Здесь мы информируем вас по всему миру об эпидемии короны.
  • Erstellt: Mär 10 '20
  • Gruppenadministrator: Marcos
Marcos Team
Marcos Mär 16 '20

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat wegen der Corona-Krise den Katastrophenfall für Bayern ausgerufen. Er gilt ab sofort. Außerdem richtet die Regierung ein Sondervermögen ein. Zum Schutz der bayerischen Wirtschaft vor den Folgen der Corona-Krise stellt der Freistaat Bayern bis zu zehn Milliarden Euro Sondervermögen bereit. "Wir lassen niemanden allein", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München.


Die jetzigen Maßnahmen gelten zunächst für 14 Tage, heißt es. "Einzige Möglichkeit ist, das öffentliche Leben herunterzufahren um Zeit zu gewinnen", sagt Söder. Jeder solle derzeit überlegen, ob es notwendig ist, außer Haus zu gehen.


Veranstaltungen sind bis Ende der Osterferien nicht mehr erlaubt. Schule und Kitas bleiben solange geschlossen.


Ab Dienstag werden alle nicht notwendigen Freizeiteinrichtungen geschlossen: Unter anderem Schwimmbäder, Sporthallen, Spielplätze, Bibliotheken, Sport- und Fitnessstudios, Volkshochschulen oder Jugendhäuser.


Folgen für die Gastronomie

Ab Mittwoch dürfen Speiselokale nur von 6 bis 15 Uhr geöffnet haben. Maximal dreißig Personen dürfen sich in einem Lokal aufhalten. In Innenbereichen soll es Mindestabstände von 1,50 Metern zwischen den Gästen geben.


Ausgewählte Ladengeschäften des Einzelhandels werden geschlossen, ausgenommen die, die Lebensmittel oder Getränke verkaufen, Banken, Drogerien, Optiker, Apotheken, Tierbedarf, Reinigungen und Banken. "Es besteht kein Anlass zu Hamsterkäufen", sagt Söder.


Lebensmittelläden dürfen bis 22 Uhr öffnen und auch Sonntag Vormittag. Betriebe bleiben offen, sofern sie nicht schon in Homeoffice sind.


Medizinische Folgen

Notfalltelefonnummern sollen personell deutlich verstärkt werden, ebenso die Gesundheitsämter. Die Tests sollen verstärkt werden, es sollen aber nur noch Personen, die unter Verdacht einer Infektion stehen, getestet werden.


Medizinstudenten und ältere Ärzte oder Ärzte in der Elternzeit werden reaktiviert.


Wirtschaftliche Folgen

"Wir werden davon ausgehen müssen, dass eine Rezession droht", sagt Söder. "Wir werden keinen hängenlassen", sagt er. Massive Steuerstundungen ohne Zinszahlungen. Ein Bayerischer Schutzschirm soll Liquidität erhalten. Die LfA bekommt einen Bürgschaftsrahmen von bis zu 500 Millionen Euro. Ausfallbürgschaften werden erhöht. Zum Schutz der bayerischen Wirtschaft vor den Folgen der Corona-Krise setzt der Freistaat Bayern die Schuldenbremse außer Kraft. Es wird zudem eine Soforthilfe geben für Betriebe, die unmittelbar in Not geraten - für Gastronomie, aber auch für Kulturschaffende. 5000 - 30.000 Euro sollen dafür pro Betrieb unbürokratisch abgerufen werden können.


Bis zu zehn Milliarden Euro werden dafür reserviert, kündigt Söder an. "Es handelt sich um eine außergewöhnliche Krise", sagt er.


Stichwahl als Briefwahl
Die Stichwahl in zwei Wochen soll komplett als Briefwahl stattfinden.


Schlusswort

"Es gibt kein Patentrezept", sagt Söder. "Aber wir arbeiten alle nach bestem Wissen und Gewissen." "Ich bitte um Zusammenhalt. Das ist nicht nur ein Stresstest, das ist auch ein Charaktertest. Wir können das nur bestehen, wenn wir zusammenhalten, einander ein Stück weit vertrauen."

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Marcos Team
Marcos Mär 16 '20
Das bedeutet der Katastrophenfall


Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls greift die Staatsregierung zu einem Mittel, das in der Regel bei Naturkatastrophen zum Einsatz kommt - meist sind das in Bayern Überschwemmungen oder Schneemassen. In der Regel wird auch nicht der bayernweite Katastrophenfall ausgerufen, sondern beschränkt auf einzelne Kommunen.


Das bayerische Katastrophenschutzgesetz ist aber nicht auf Naturgefahren beschränkt, sondern lässt ganz bewusst sehr breiten Spielraum: Eine Katastrophe ist "ein Geschehen, bei dem Leben oder Gesundheit einer Vielzahl von Menschen oder die natürlichen Lebensgrundlagen oder bedeutende Sachwerte in ungewöhnlichem Ausmaß gefährdet oder geschädigt werden".


Zweck des Gesetzes ist es, eine einheitliche Kommandostruktur für die Behörden zu schaffen, damit diese gezielt und koordiniert auf eine Katastrophe reagieren können. Sämtliche Einsätze von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Hilfsorganisationen laufen dann über eine zentrale Stelle. Normalerweise übernehmen die Landratsämter die Funktion der Katastrophenschutzbehörde, bei überregionalen Bedrohungen kann das aber auch das Innenministerium in München sein.


Das Gesetz gibt den Behörden darüber hinaus sehr weitreichende Möglichkeiten: Sie dürfen Katastrophengebiete räumen und den Zutritt verbieten. Die Katastrophenschutzbehörde hätte sogar das Recht, jeden Bürger zum Einsatz heranzuziehen - in Form von "Dienst-, Sach- und Werkleistungen".


Zuletzt bearbeitet von Marcos Mär 16 '20
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