Das dänische Ministerium für Ausländer und Integration hat die Kommunen angewiesen, alle Einbürgerungen auf unbestimmte Zeit abzusagen. Der Grund: Das Einbürgerungsgesetz dort sieht vor, dass Neubürger bei der abschließenden Zeremonie die Hand eines Beamten schütteln müssen. Wegen Corona-Gefahr soll aber auf das Händeschütteln verzichtet werden.
Während überall auf der Welt das Händeschütteln als Überträger des Coronavirus verpönt ist, galt es für Anwärter auf die dänische Staatsbürgerschaft bislang als Pflicht, denn andernfalls wird die Einbürgerung verweigert. Beschlossen wurde dies Ende 2018 vom dänischen Parlament, um ein „Zeichen zu setzen“ gegen etwaige muslimische Verweigerer des Händedrucks. In der Begründung für die Vorschrift hieß es, dass das Händeschütteln symbolisch signalisiere, dass Einbürgerungswillige damit „die dänische Gesellschaft und die dänischen Werte angenommen“ hätten.